Vermerk: Treffen "Alltagslotsen"/ Beratung / Begleitung

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4.April 2016

Das Treffen diente dem Aufbau einer Beratungs- und Begleitstruktur für die Geflüchteten im Erlenbruch. Grundlage waren die Erläuterungen und Unterlagen von Frau Schuster zur Beratungsarbeit in Falkensee sowie praktische Erfahrungen einzelner Mitglieder der Initiative vor allem aus den Deutschkursen und, daraus abgeleitet, erste Schritte und ein schriftliches Register für ein Beratungssystem. Es zeigte sich ein erheblicher Informations-und Klärungs-bedarf über behördliche Vorgaben, über notwendige Unterlagen und deren Beschaffung, über das Verfahren, die einzelnen Schritte und deren Abfolge. Es wird deshalb einige Zeit beanspruchen, bis in der Gruppe die entsprechende Kompetenz und Routine erreicht ist, die eine erfolgreiche Beratung gewährleisten kann. Außerdem erscheint es nicht sinnvoll, wenn ein/e Helfer/in jeweils eine Person oder Familie von Anfang bis Ende durch das gesamte Verfahren betreut. Es ist statt dessen wohl besser, wenn sich Helfer bzw. Teams spezialisieren und für einzelne Abschnitte des Verfahrens die notwendige Expertise erwerben. Das setzt allerdings Transparenz und eine funktionierende Kommunikation im Ganzen voraus. Im Lauf der Diskussion wurden die folgenden Klärungen herbeigeführt, Entscheidungen getroffen und Vereinbarungen festgelegt:

  1. Einstieg in das Beratungsverfahren

Von Anfang an ist darauf zu achten, dass die Beratung / Begleitung in Absprache mit der Heimleitung (Frau Schott) geschieht. Es sollte immer klar sein, was deren Funktion und was Aufgabe der Initiative ist. Die Initiative kann von der Heimleitung keine Liste mit den Namen der Neuzugänge bzw. Bewohner bekommen. Bei der Aufnahme werden die Ankommenden aber von dieser darauf aufmerksam gemacht, dass Deutschkurse angeboten werden, zu denen sie sich anmelden können. In der Regel erfolgt auf diesem Weg ein erster Kontakt mit der Initiative. Die “Deutschlehrer” sind gebeten, so bald wie möglich ihre “Schüler” auf das Angebot der Beratung / Begleitung aufmerksam zu machen und sie zum Besuch der ersten Sprechstunde (“Anlegen eines Ordners”) zu ermuntern. Im weitern Verlauf sollen aber Deutschunterricht und Beratung strikt voneinander getrennt bleiben.

  1. Anlegen eines Ordners

Es hat sich gezeigt, dass ein erstes dringendes Erfordernis für alle Flüchtlinge ist, nach einem vorgegebenen Raster einen Ordner für ihre verschiedenen Unterlagen anzulegen. Nur so kann eine sachgemäße Ordnung der Papiere und Dokumente und ein effektiver Gebrauch bei den Behördenterminen erreicht werden. Deshalb ist der erste Schritt im Aufbau eines Beratungs-systems, solche Ordner anzulegen.

Musterordner

David Riebschläger hat ein erstes detailliertes Register erstellt, in dem die anstehenden Bereiche in VI Kapitel und 31 Untertitel eingeteilt sind. Zusammen mit Nina Humke und in Rücksprache mit der Heimleitung (Frau Schott) wird er bis zum Ende der Woche (08./09. 04.) einen “Musterordner” nach derzeitigem Kenntnisstand herstellen.

Vorbereiten der Ordner

Simone Jancke hat bereits 200 Ordner und 1000 Trennblätter besorgt, sodass die ersten Ordner für die Geflüchteten zügig vorbereitet werden können. Christiane Gase ist bereit, bei sich zu Hause mit einigen Freiwilligen anhand des Musterordners fünfzig Ordner für die ersten Beratungsgespräche vorzubereiten. Sie hat eine Liste derer, die sich dafür gemeldet haben, und wird sie im Lauf der kommenden Woche (11.-16.04.) zu sich einladen. Auch Simone Jancke sollte eingeladen werden. Den Transport der Ordner hat David Riebschläger übernommen.

 

Erste Sprechstunde: Anlegen eines Ordners

Die erste Sprechstunde mit den Geflüchteten hat einzig den Zweck, deren Papiere zu sichten und mit ihnen zusammen einen der vorbereiteten Ordner anzulegen. Das wird die ersten Male nicht nur für die Geflüchteten, sondern auch für die Helfer/innen eine Herausforderung sein. Deshalb sollen die ersten Sprechstunden jeweils in einer Gruppe von dreien stattfinden, damit eine gegenseitige Beratung möglich ist.

Als regelmäßiger Termin für die erste Sprechstunde wird Montag und Mittwoch ab 15.00 Uhr ins Auge gefasst. Die Sprechstunde soll aus praktischen Gründen im Erlenbruch stattfinden. Als erste Termine werden Montag, 18. 04., und Mittwoch, 20. 04., vorgesehen, für Montag melden sich Siegfried Kotzian, Ute Moldenhauer und David Riebschläger, für Mittwoch Karin Bracht, Elke Hintze und Ingeborg Kaiser. Es ist vorgesehen, dass diese Gruppen zunächst in derselben Zusammensetzung die Sprechstunde auch in den folgenden Wochen durchführen.

Absprachen über die Durchführung der Sprechstunde, über Termine, Räume, Einladung an die Bewohner usw. sind mit der Heimleitung zu treffen. Den ersten Kontakt wird David Riebschläger im Zusammenhang mit dem Musterordner (siehe oben) herstellen.

  1. Antrag auf ALG II stellen

Es ist Aufgabe der Heimleitung, die Bewohner zur Antragstellung beim Job Center anzumelden und einen Termin festlegen zu lassen. Um keine Zeit zu verlieren, sollte dies möglichst bald im Voraus geschehen, auch wenn für die Besorgung der benötigten Unterlagen noch Zeit gebraucht wird. Nachdem der Ordner mit den vorhandenen Unterlagen angelegt ist, sollte so bald wie möglich die zweite Sprechstunde stattfinden, in der die Antragstellung vorbereitet wird.

Zweite Sprechstunde: Vorbereitung Antragstellung ALG II

Struktur, Zusammensetzung und Arbeitsschritte für die Vorbereitung der Antragstellung können noch nicht abschließend erörtert und festgelegt werden. Als regelmäßige Termine für diesen zweiten Beratungsblock werden Dienstag ab 18.00 Uhr und Freitag ab 15.00 Uhr vorgesehen. Für einen ersten Termin am Dienstag, 26.04., melden sich Lutz Breddin und Nina Humke, für Freitag, 29.04., werden Ute Moldenhauer und Pia Kavka notiert.

Auf der Basis des von Frau Schuster erarbeiteten Schemas sowie der bereits vorhandenen praktischen Erfahrungen ist für einen ersten Einstieg klar, welche Schritte, Anmeldungen, Anträge usw. zu tätigen sind. Trotzdem wäre es gut, wenn für die weitere Klärung der Aufgaben und der Durchführung der Beratung in diesem zweiten Schritt zeitnah ein nächstes Treffen der gesamten Gruppe “Alltagslotsen” in derselben Besetzung (siehe Liste der Teilnehmenden) stattfinden könnte.

Michael Mildenberger

  1. April 2016