Offene Ohren, weiches Herz, selten wie im Wald die Trüffel, häufiger sind Leid und Schmerz und Gebrülle wie bei Büffel. Kein Mensch hört einem Andern zu, geht lieber stur den eig’nen Weg, auch Mitleid ist schon längst tabu, gehört nicht mehr zum Privileg. Eiskalte Schulter, Herz aus Stein, so geht der Mensch durch’s Leben, Gefühle zeigt er nur zum Schein, will nur nehmen, doch nicht geben. Erst wenn er liegt im Sterbebett, erntet er das, was er gesät, Tod und Teufel singen im Duett: “Zum – Ändern – ist es viel zu spät.”
© Horst Rehmann
(*1943), deutscher Publizist, Maler, Schriftsteller und Kinderbuchautor