Erstes Treffen im Schullandheim

“Seien Sie stolz und stabile” hatte Bahran auf Deutsch und in ihrer afghanischen Muttersprache auf das Papier geschrieben, darüber in leuchtenden Farben eine deutsche und eine afghanische Flagge und dazu zwei dicke rote Herzen gemalt. Sie ist eine der zehn Kinder und Jugendlichen, die mit ihren Eltern seit ein paar Tagen im Schullandheim wohnen. Was für ein anrührender Gruß des afghanischen Mädchens!

Die Flüchtlinge bekamen am Montagvormittag Besuch von Bürgermeister Bodo Oehme, der sie begrüßen und sich nach ihrem Ergehen erkundigen wollte. Er bekam überwiegend zufriedene Antworten. Zunehmend zeigt sich freilich, wie schlecht die Leute für den Brandenburgischen Herbst und Winter gerüstet sind: Flipflops statt fester Schuhe, dünne Stoffe statt warmer Kleidung… Erste Spenden sind bereits angekommen, doch hat die Heimleitung keinen geeigneten Raum dafür, eine Lösung muss schnell gefunden werden. Fahrräder, um mobiler zu sein, ist ein anderer Wunsch.

Wichtig ist für die Neuankömmlinge, sich so bald wie möglich sinnvoll beschäftigen zu können. Deutsch zu lernen hat hohe Priorität. Man wünscht sich Begegnungen mit der hiesigen Bevölkerung, der Vorschlag, gemeinsam Fußball zu spielen, fand ein fröhliches Echo. Für Freitag, 4. Dezember, wurde ein größeres Begrüßungs- und Begegnungstreffen beschlossen, an dem mit den Flüchtlingen die unmittelbaren Nachbarn, Vertreter/innen aus Gemeinde, Vereinen und Einrichtungen sowie die Initiative Neue Nachbarn in Schönwalde teilnehmen sollen. Die Initiative wird maßgeblich an der Gestaltung beteiligt sein.

Mildenberger 16. 11. 2015

Fotos: Rainer F. Steußloff

 

Zeitungsartikel in der MAZ

http://www.maz-online.de/Lokales/Havelland/Integration-geht-durch-den-Magen